Sie können hier jeweils Titelcover, Rücktitel, Inhaltsverzeichnis und eine Leseprobe der jeweiligen Ausgabe ansehen.

Marktplatz Tann (Rhön) um 1910
Foto: Slg. Antje Dänner

2014 -Editorial

(Auszug) … ich möchte Sie bereits jetzt motivieren, sich auch zukünftig für Beiträge in diesem Heft zu begeistern. Gerade die Begeisterung ist es doch, was uns Erwachsenen weitgehend verloren gegangen ist, ganz im Gegenteil zu einem Kind, dem Begeisterung die pure Lebensfreude vermittelt.
Wer erinnert sich nicht an dieses
Glücksgefühl, mit dem man sich als Kind auf den Weg gemacht hat, die Welt zu entdecken. An diese Gestaltungslust und Entdeckerfreude könnten wir anknüpfen, indem wir in der heimischen Geschichte forschen und die Ergebnisse für neue Beiträge nutzen.

Marktplatz Tann (Rhön) 2014
Foto: Leonhard Feuerstein

Meine Kindheit am Töpfermarkt
Else Dietzel

Die Frau vom Schmiedemeister, Berta Röder, und die Tochter Marga hatten in ihrem Wohnhaus einen kleinen Textilladen. Heute steht an dieser Stelle das neu errichtete Frisörgeschäft Jörges. In dem Textilladen half ich manchmal beim Auspacken und Einräumen der Waren und verdiente mir damit mal eine Schürze, mal ein Kleid, Strümpfe und anderes, worauf ich dann sehr stolz war. Keine so schöne Erinnerung ist, als es in einer Dezembernacht im Nachbarhaus brannte und dessen Scheune sowie die angrenzende Backstube und Scheunen von dem noch heute stehenden „Ochsenbäckerhaus“ niederbrannten.
Jeder Anwohner am Töpfermarkt sowie fast jedes Haus in Tann hatte Kleinvieh wie Ziegen, Schweine, Schafe, Hasen und Hühner, so auch wir. An Wegrändern und Böschungen wurde Heu gemacht.
Das wurde dann, so war es bei uns, durch die Haustüre des Wohnhauses bis auf den Dachboden geschleppt. Wenn das geschafft war, wurde oftmals in der Gaststätte Krenzer („Zum Adler“) ein Maß Bier geholt, sich vor die Haustüre auf die Treppe gesetzt und dieses herumgereicht, getrunken und sich unterhalten. So war es auch in der Nachbarschaft.