Sie können hier jeweils Titelcover, Rücktitel, Inhaltsverzeichnis und eine Leseprobe der jeweiligen Ausgabe ansehen.

Friedhofskirche Tann (erbaut 1741-1746) um 1930
Ansichtskarte Slg. Bernd Ulrich, Tann

2017 -Editorial

(Auszug) … Sie halten das inzwischen zum fünften Mal erscheinende Jahresheft in Händen. Ursprünglich entstanden aus einem kurzen Anschreiben zum Jahresabschluss kam der Gedanke, etwas zu schaffen, das das Vereinsleben umfangreicher dokumentiert. Dabei hat das Redaktionsteam Antje Dänner, Leonhard Feuerstein und der Unterzeichner bei der Auswahl der Beiträge und Bilder keine Vorgaben gemacht. Das Spektrum der Beiträge ist bunt. Die einzelnen emen und Formate sind ein Spiegelbild des Vereins; man erkennt, was in uns steckt und was uns ausmacht.

Friedhofskirche Tann(Rhön) im April 2007.
Foto ©2007 Hans-Jürgen Krenzer

Kindheits- und Jugenderlebnisse mit meinem Schulfreund Ernst in Tann/ Rhön
Horst Greiner

Meine Eltern waren nicht reich. Wie ich schon beschrieben hatte, wurde Regensburg in den letzten Kriegsjahren oft bombardiert. Dazu kam, es wurde auch darüber geredet, dass wenn der Krieg wirklich verloren geht, den Leuten alles weggenommen wird. Da bekam meine Mutter Angst um ihr teures Tafelsilber. Sie brachte ihren „Schatz“ nach Tann, wo mein Onkel Hans Fischer das Tafelsilber meiner Eltern hinterm Schuppen auf der Wiese vergraben hat. Und genau da, keine 5 m neben dem Silberschatz meiner Eltern, war damals die Bombe runter gekracht. Gott sei Dank blieb das Tafelsilber und was Onkel Hans da sonst noch eingebuddelt hatte, heil. Nur als man einige Monate später das Tafelsilber meiner Eltern ausgegraben hat, war das Silber schwarz und die Schneiden der Messer ziemlich stark verrostet.

Niemand durfte während der Tieffliegerangriffe aus dem Haus gehen. Meine Oma hat mich nicht einmal ans Fenster gelassen. Ich musste nur in der Stube hocken und hören, wie in bestimmten Abständen die Tiefflieger durchs Ulstertal über Tann rasten. Nicht einmal auf die Toilette durfte ich, denn das Plumpsklo war im Hof. So hatte meine Oma für dringende Fälle einen Eimer auf die Bodentreppe gestellt. Die Leute hockten daheim vor den Volksempfängern und hörten Nachrichten. Meine Oma und ich auch. Es hieß, die Amerikaner haben Hünfeld erreicht und rücken nun nach Fulda vor. Inzwischen war aber die 11. US-Panzerdivision über Nüsttal und Hofbieber schon in Richtung Tann und Hilders ins Ulstertal unterwegs. …