Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

Die quadratischen Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten sind mit von Hand mittels Hammers und Schlagbuchstaben eingeschlagenen Lettern beschriftet und werden von einem angegossenen Betonwürfel mit einer Kantenlänge von 96 × 96 und einer Höhe von 100 Millimetern getragen. Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in den Gehweg eingelassen.

Stolpersteine gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Bisher wurden in Deutschland und 28 weiteren europäischen Ländern 90.000 Stolpersteine verlegt (Stand April 2022).

Finanziert werden Stolpersteine durch private Spenden. Ein Stein kostete 2019 einschließlich seiner Verlegung 120 €. Jeder Bürger kann eine Patenschaft für einen Stein übernehmen.

Seit 2016 wird das Projekt von der von Gunter Demnig gegründeten gemeinnützigen Stiftung – Spuren – Gunter Demnig organisiert. Die Stiftung erhält alle Zahlungen und Spenden und beschäftigt Demnig, der ein Festgehalt erhält, und sechs weitere Mitarbeiter.

Demnigs Intension ist unter anderem, den NS-Opfern, die in den Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, ihre Namen zurückzugeben. Das Bücken, um die Texte auf den Stolpersteinen zu lesen, soll eine symbolische Verbeugung vor den Opfern sein.

Sein Ziel ist es, die Namen der Opfer zurück an die Orte ihres Lebens zu bringen.

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine – Abgerufen: 3. Juni 2022, 16:11 UTC)